Vietnam – Hanoi, Halong Bucht und Hue 18.02. – 25.02.2014
Von Laos haben
wir zwar in ein paar Tagen nur Luan
Prabang gesehen, jedoch war ich ueberrascht, wie gut doch alles dort
funktioniert hat. Gutes Essen, hilfsbereite Laoten und tolles Wetter.
Nichtsdestotrotz ging’s weiter nach Vietnam. Goooood Moooorning Vieeeetnaaaam!
;-)
Mit einer kleinen
Propellermaschine flogen wir 3 Backpacker von Luan Prabang nach Hanoi – nicht das
schwaebische Hanoi is gemeint! Wir wurden bei der Landung zwar von einer Boe
erfasst, der groessere Schock kam aber gleich am Ausstieg. Wolken, Wind und
Nieselregen! Sofort die Beine an die Hose gezippt und den Kapuzenpulli samt
Regenjacke angezogen. So was hatten wir seit Deutschland im Januar nicht mehr
angehabt. Arschkalt und nass! Pfui!
Ein junger
Taxifahrer, der unser Hotel mittels Iphone – Location suchte und auch fand, brachte
uns ins „Lucky Guesthouse“. Eine Topadresse mitten im Old Quarter von Hanoi. Wir
hatten ein Zimmer mit sauberem Bad und Sportfernsehen. Unsere nette Dame an der
Rezeption „Tam“ schickte uns abends noch in eine traditionelle Strassenkueche,
wo wir eine Rinderbruehe mit Nudeln assen – und alle sie vertragen haben. Auf kleinen
Stuehlen sitzt man unter lauter Vietnamesen und schaut zu was die Koechin so
aus ihrem Bottich rausholt!
Tags darauf
machten Thomas, Tobi und ich eine Sightseeing Tour durch Hanoi. Bei sehr
kuehlen Temperaturen und Nieselregen liefen wir durch die Strassen Hanois. Das
erste Mal kam auch die Wollmuetze zum Einsatz. Insgesamt hatten wir bestimmt 3 –
4 Lagen Klamotten an. Brrrrr!
Kaum dass wir
unser Quartier verlassen hatten, sahen wir am Strassenrand Grillstaende zum
Fruehstueck. Beim naeheren Hinsehen entpuppte sich das Tier, das dort aufgespiesst
war und schon zur Haelfte verspeist war –
als Hund. Hatten wir das auch gleich am ersten Tag in Hanoi gesehen! Dann ging’s
in unserem ersten rein kommunistischen Land zum Ho –Chi Min Mausoleum, das
gerade an diesem Tag auf hatte. Man muss sich das so vorstellen, von unserem
Hostel schien es nur ein kurzer Weg dorthin, auf einer riesigen Prachtstrasse –
wo wahrscheinlich ihre Militaerparaden abgehalten werden – marschierten wir zum
Grabmal. Um das Gelaende befindet sich ein grosser, gepflegter Park, den aber
niemand betreten darf und Soldaten passen auf, dass niemand das auch tut. Irgendwie
„James-Bond-Film – like“!
So mussten wir
ganz aussen rum zum einzigsten Eingang fuer’s Mausoleum, jeder Wachtposten
schickte uns weiter. Als wir endlich da waren, mussten wir uns in Zweierreihen
ganz ordentlich anstellen, dann ging es im Gaensemarsch vorwaerts, keiner
machte mehr irgendwelche Witze und alle paar Meter standen grimmig
dreinschauende Elitesoldaten mit Maschinengewehr, die die Touristen bewachen,
dass sie ja keinen Bloedsinn treiben. Im Mausoleum selbst ist fotografieren
nicht erlaubt, der einbalsamierte Leichnam von „Uncle Ho“ liegt in einem
abgedunkeltem Raum. Man laeuft aussen herum und ist nach einer halben Minute
wieder raus aus der Grabkammer. Ein alles in allem aber ganz komischer Moment
in meiner „Reisekarriere“. Irgendwie fuehlt man sich wie im kalten Krieg,
unterdrueckt und man hat Angst, dass man fuer irgendwas bestraft wird, obwohl
man gar nix gemacht hat.
Weiter ging’s ins
Ho-Chi-Mi Museum, wo das Schaffen und das Leben des vietnamesischen Fuehrers in
typisch kommunistischer Weise ausgestellt wird. Jede Kleinigkeit – sei es ein
Bleistift aus seiner Schulzeit oder die getragenen Sandalen – wird glamouroes
aufbereitet. Nach dem Museum besuchten wir noch die erste Universitaet Hanois
und das Gefaengnis, mit interessanten Fakten und Bilder zu den Zeiten der
Kriege. Am Ende des Tages waren wir noch auf der Schildkroeteninsel, die aber
weniger prickelnd war. Von unserer Tam aus dem Guesthouse wussten wir, dass es
im alten Viertel Kneipen gibt, die fuer 50 Cent Bier verkaufen. Wir fanden
diese Strassenkneipen und schlossen schnell
mit ein paar Australiern, Schotten und einem Kiwi Freundschaft. Da kann
man fuer 3 Euro mal einen Rausch kaufen!
Zurueck im
Guesthouse mussten wir 3 noch fuer unseren
3-Tages-Trip in die Halong Bucht packen. Die Halong – Bucht wird auch als eines
der neuen Weltwunder bezeichnet. Ueber 2000 kleine Inseln im Meer liefern einen
atemberaubenden Anblick. Wir hatten gerade noch eine Platz fuer diesen Tag
ergattert, weil der Wetterbericht fuer unseren Anreisetag Sonne versprach.
Unsere Dreierkabine war top, schnell liessen wir uns auf dem Sonnendeck nieder
und cruisten durch die bizarre Inselwelt. Am Nachmittag besuchten wir noch eine
Tropfsteinhoehle, durften mit Kayaks auf dem Meer paddeln und beobachteten den
Sonnenuntergang an einem Sandstrand. Abends konnte man zwischen einem
Karaoke-Abend und Squid-Fischen waehlen. Wir entschieden uns fuer Letzters –
und wie’s der Zufall will, einen konnte ich fangen!
Am naechsten
Morgen wurden wir zu einer Perlenfarm in der Halong Bucht gebracht. Dort
konnten wir sehen, wie in Muscheln Perlen herangezuechtet werden. Alles in
allem war es aber eher eine Verkaufsfahrt. Danach verliessen wir das Boot und
wurden auf eine einsame Insel in der Halongbucht gebracht. Zuvor fuhren wir
noch mit Fahrraedern in ein trostloses vietnamesiches Dorf im Cat Ba Island Gebiet.
Unsere Unterkunft wareigentliches ein tolles Resort, mit niedlichen
Strandhuetten, Sandstrand vor der Tuer, Beachvolleyballfeld und allem was man
sich fuer einen „Robinson-Crusoe- Aufenthalt“ wuenscht. Das einzige was fehlte
war das passende Wetter. Mit Pudelmuetze, Regenjacke und langen Klamotten kam
keine Strandstimmung auf. So verbrachten wir den Tag mit Kniffel spielen und
lesen in der Huette. Abends drehten wir die Klimaanlage auf +30 Grad!!! Nach einer
frostigen Rueckfahrt auf dem Boot nach Halong Bay City, fuhren wir mit dem Bus
wieder nach Hanoi. Die Halong Bucht war fuer uns nicht der Reisser, fuer der er
gehalten wird. Einerseits ist dieser Platz sehr touristisch andererseits ist
diese Bucht sehr wetterabhaengig. Bei Regen, Nebel und 10 – 15 Grad macht so
eine Cruise nicht so viel Spass! Aber wir waren mal da!
Der Fahrer
lieferte uns wieder bei Tam ab, wo wir auf unseren Sleeping Bus nach Hue
warteten. Ein Sleeping Bus ist eine Moeglichkeit im Liegen Bus zu fahren und
dabei mit 40 anderen im Bus sehr billig von A nach B zu kommen. So was hatte
ich auch noch nicht mitgemacht. Man liegt hintereinander in einer
Hartplastikschale und faehrt 12 Stunden von Hanoi nach Hue. Ueber Gerueche und
Geraeusche muss ich nix sagen, aber es war ein Erlebnis! Morgens kamen wir in
Hue, der alten Kaiserstadt an. Und das Beste: Es schien die Sonne. Unser
Guesthouse war 1A, der Besitzer wartete schon und gab uns sein Superior-Dreier-
Zimmer. Wieder mit Fox – Sport, als ob’s sie wussten, dass wir das gerne
schauen. Zunaechst wurde die Waesche abgegeben, seit Hanoi immer in den
gleichen, langen Klamotten – puhhhhh! Eine Dusche war auch dringend noetig.
Danach besichtigten wir die alte Kaiserstadt, die sogenannte Zitadelle! Um Hue herum befinden sich einige Grabmaeler
der frueheren Kaiser. Mit dem Fahrrad fuhren wir 2 davon ab. Die riesigen
Grabanlagen mit zum Teil 50 Gebaeuden darauf, lassen in etwa den Reichtum zu
der damaligen Zeit erahnen. Schon etwas geschlaucht von Verkehr, Hitze und
Tommys Hundebiss (ein „Dreckskoeter hatte ihn auf dem Fahrrad sitzend in die
Wade gezwickt) gingen wir abends noch
lecker essen und wunderten uns ueber die vielen nachgemachten Klamotten,
Handys, Schuhe etc., die es an jeder Strassenecke zu kaufen gibt. Heute geht’s weiter nach Hoi An!
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