Kia ora!
Nachdem wir in Twizel Golf gespielt haben und uns in die Filmwelt von Peter Jackson entführen ließen, sind Diana und ich am Tag darauf zum Mt. Cook gefahren. Am Lake Pukaki entlang liegt der mit 3755 m höchste Berg in Australien und Neuseeland majestätisch vor einem und man genießt die Autofahrt mit der passenden Musik. Vom Parkplatz sind wir den Hooker – Valley Hike zum Mount Cook gelaufen, an dem übrigens Sir Edmund Hillary immer „geübt“ hat, bevor er den Mt. Everest in Angriff nahm. Hin und zurück brauchten wir ca. 3h. Am Hooker Lake haben wir unsere Lunchpause eingelegt, im See schwamm sogar noch ein kleiner Eisklotz. Vom Mt. Cook sind Diana und ich dann Richtung Queenstown gefahren. Das Autofahren ist in NZ weniger langweilig, weil sich die Straßen teilweise durch Gebirge und dann wieder entlang grüner Hänge schlängeln. Die Landschaft ist zwar viel abwechslungsreicher, man kommt aber auch nicht so schnell voran, wie in OZ. In Queenstown haben wir uns beim Scallywag einquartiert, ein lustiger Vogel, dessen Hostel oberhalb des Lakes Wakatipu mit Blick auf die Remarkables liegt. Da einem etwas längerem Gespräch mit ihm – er unterhält sich einfach gerne und lang – liefen wir in die Stadt. Zunächst gingen wir auf ein paar Drinks ins Monty’s, wo später dann Tamara und Jürgen zu uns stießen. Die beiden Freunde aus Mittelfranken waren mit einem Campervan in Neuseeland unterwegs. Wir hatten währenddessen ein australisches Paar kennen gelernt, mit denen wir später in die Buffalo Bar weiterzogen. Nur soviel noch dazu – das deutsche Quartett und das australische Paar hatten einen feuchtfröhlichen, lustigen Abend in einer neuseeländischen Bar.
Am nächsten Morgen war Ausschlafen und ein längeres Frühstück angesagt, bevor wir Richtung Glenochy und Arrowtown aufbrachen. Beide Orte waren Locations für Szenen im Film Herr der Ringe. Zunächst cruisten wir entlang eines Sees nach Glenochy und fuhren weiter nach Paradise. Dort wurde etwas abseits (nur über eine gravel road erreichbar) Teile Isengaards gedreht. Danach fuhren wir nach Arrowtown, eine kleine Stadt mit chinesischer Goldgräbergeschichte, wo – für Insider – Arwen Frodo vor den Nazgul rettet und durch den Fluss reitet. Am Abend waren Diana und ich im Hostel, Tamara und Jürgen kamen noch auf ein Bier vorbei.
Am Samstag marschierten wir zur Gondola Station hinauf und besuchten den Kiwi Wildlife Park, wo ich meinen ersten Kiwi gesehen habe. Ein komisch aussehender Genosse, riesige Füße, runder Körper und ein langer Schnabel – aber kann nicht fliegen. Noch dazu wieder nachtaktiv, also durfte man keine Fotos machen. Am Abend war ich noch beim berühmten Fergburger – ein Burgerladen, den man einfach besuchen muss. Zurück im Hostel hatten wir mit Pete, Lisa (einem britischen Paar) und Evan noch eine lustige Unterhaltung über sämtliche Sportarten. Vor allem war es köstlich, wie er als Kiwi über die weinerlichen Italiener hergezogen hat, die Neuseeland ja bei der WM knapp rausgekegelt hatten. Fußball ist generell ein Sport für Pussys, die einzig wahre Sportart für Männer ist Rugby!!!
Tags darauf musste ich gegen Mittag in der Stadt sein, wo ich einen Canyon Swing gebucht hatte. Ähnlich wie beim Bungysprung wird man mit einem Geschirr versehen, dann stellt man sich an die Absprungplattform und dann kann man wählen wie man in den Canyon springen will. Am Ende des Sprungs schaukelt man schließlich aus und wird dann wieder hochgezogen. Solche Adventures ziehen mich einfach an, so dass ich gleich zweimal gesprungen bin. Es war besser als der Bungysprung von der Kawarau-Bridge vor 2 Jahren, weil man so richtig in den Canyon hineinsaust. Den Rest des Tages konnt ich vor lauter Adrenalin das Grinsen und Babbeln nicht lassen. Schließlich kehrten wir nochmal mit den Engländern bei Monty’s ein. Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen von Jürgen Denzinger, Tamara, Diana und ich fuhren weiter nach Dunedin.
Dort angekommen, sahen wir uns die Royal Albatrosse auf der Otago Peninsula an, die bei entsprechender Windstärke über unsere Köpfe flogen. Am Abend fuhren Tamara und ich noch Richtung Port Chalmers, wo wir Seehunde und Pinguine am Strand beobachten konnten.
Tags darauf war das Wetter leider bescheiden, ganz Neuseeland bekam Ausläufer eines Cyclons ab, so dass es den ganzen Tag stürmte. Am späten Nachmittag besuchten wirr noch das Otago Museum, ein tolles Museum mit Räumen über die Entdeckung, die Kultur und die Flora und Fauna Neuseelands. In einem Café lernten wir dann noch Steffi aus München kennen, die mit uns weiterreisen wollte.
Von Dunedin fuhren Diana, Tamara, Steffi und ich Richtung Süden. Durch die Catlins – einem einsamen, naturbelassenen Gebiet – wollten wir nach Fjordland. Auf dem Weg dorthin schauten wir uns den Petrified Forest bei Curio Bay an und wir stoppten am Slope Point – dem südlichsten Punkt der Südinsel, von wo es noch knapp 4000 km in die Antarktis sind. Den kalten Wind und die stürmische See konnte wir an diesem Tag selbst spüren. In Invercargill legten wir einen Tank-, Einkauf- und Kaffeestop ein, bevor nach Manapouri weiterfuhren. Im Freestone Backpacker – kleine Hütten mit Holzofen – quartierten wir uns ein. Erst einmal musste ich Holz hacken, bevor wir es in der rustikalen Hütte gemütlich hatten. Von Manapouri fuhren wir am nächsten Morgen nach Te Anau und dann weiter zum Milford Sound. Man bewegt sich im langsamen Tempo, kurvt durch enge Schluchten und schließlich durch den Homer Tunnel, bis man nach 2 Stunden am Milford Sound ankommt. Dort buchten Tamara, Diana und ich eine 2-stündige Cruise über den Sound. Leider war das Wetter etwas bescheiden und die Wasserfälle nicht so atemberaubend, aber für mich trotzdem ein schöner Nachmittag.
Von Manapouri reisten wir weiter nach Wanaka, am gleichnamigen Lake in der Nähe von Queenstown gelegen. Wiederum war die Fahrt durchs Gebirge, über einen Pass, entlang von tiefblauen Seen und die umliegende Natur schon ein Genuss. Die Landschaft ist schon so schön, wenn dann auch noch die Sonne scheint und gute Musik im Auto läuft, dann kann es gar nicht mehr ein schlechter Tag werden. In Wanaka waren wir abends im Cinema Paradiso, wo wir den Film „Social Network“ angesehen haben. Das Kino selbst ist schon eine Schau, das gesamte Ambiente erinnert an „alte Kinozeiten“, die Vorstellung hat eine Pause, wo man dann selbst gebackene Cookies oder Pizza kaufen kann. Der Kinosaal besteht aus vielen Sofas, ausrangierten Flugzeugsitzen oder einem alten Cabrio aus dem man dann den Film verfolgen kann.
Den nächsten Tag verbrachten wir alle am Lake Wanaka, beim Baden und Sonnen. Seit Australien das erste Mal seit langem wieder. Über den See flitzten derweil Jetskis, Wasserskiläufer und Motorboote, während andere Kiwis gemütlich segelten.
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