Christmas in Brisbane, 24.12.-26.12.2010
Nachdem ich bei Peter schon Rouladen mit Rotkraut geniessen durfte, stand fuer Weihnachten der naechste Festschmaus an. Turkey and Goose, with red cabbage and roasted potatoes. Ich wollte auch dazu etwas beitragen und habe daher Semmelknoedel vorgeschlagen. Fuer meinen hanseatischen Gastgeber Peter ein am Anfang kritisch beaeugter Gedanke. Nachdem an den Tagen vorher das Haus mithilfe der Kinder Matthew und Markus weihnachtlich geschmueckt wurde und ich meine Geschenke verpackt hatte, ging es frueh morgens an die Vor- und Zubereitung des Heiligabendmenues. Es sollten Peters Freunde kommen und daher brauchten wir “Futter” fuer ca. 10 Personen. In seiner kleinen, aber praktischen Kueche bereiteten Peter und ich die Knoedel und das Gefluegel zu – ohne uns dabei ab und zu mal in die Quere zu kommen. Aber halb so schlimm, auch wenn jeder von uns beiden lieber der eigene Chef in der Kueche ist. Morgens kauften wir noch die notwendigen Zutaten fuer die Fuellung und die Knoedel ein, dann ging es an die Arbeit. Peter kaempfte mit den beiden Voegeln und ich mit meinem Teig, aber nach unzaehligem “Vorschlecken”, was Peter gehoerig nervte (“ Wenn du so weiter schleckst, wird bald abends nichts mehr fuer die Knoedel da sein, Wasch deine Finger!”) konnten wir doch schon am Nachmittag den ersten Dumbling probieren – und er hat geschmeckt wie daheim. Sehr lecker! Gegen drei ware wir mit unseren Vorbereitungen fertig und obwohl Peter diesen Weihnachtstrubel nicht so sehr mag, konnte man doch sehen, dass ihm dieser “typisch” deutsche Weihnachtstrubel auch Spass machte. Auch wenn es seit dieser Nacht wie aus Eimern schuettete, freuten wir uns doch alle auf den Heiligabend, der Rest der Australier feiert Christmas erst am 25.12. Gegen 6 pm kamen dann die Gaeste und wir konnten alles Auftischen, was wir gezaubert hatten. Die bayrischen Semmelknoedel wurden zunaechst verwundert angeschaut, aber nachdem ich erklaert hatte, woraus sie gemacht wurden und dass diese Teigbaelle essbar seien, hat jeder sie probiert und an den Gesichtern konnte ich erkennen, dass sie schmeckten. Es blieben auch nur wenige fuer den naechsten Tage uebrig. Danach war Bescherung und es wurden deutsche Weihnachtslieder angestimmt. Aber auch wieder typisch australisch – aber auch irgendwie deutsch – gab es reichlich zu trinken. Ueber das Ende der heiligen Nacht will ich daher nicht Naeheres berichten.
Am naechsten Tag hatten Kurt und Dagmar uns zu sich eingeladen. Eigentlich waren wir noch alle ziemlich geschlaucht vom Vorabend und wir hatten wenig Lust. Aber wie sooft, die besten Feste kommen, wenn man eigentlich gar nicht darauf eingestellt ist. Nachmittags fuhren wir zu ihnen nach Morningside. Kurt hatte seit knapp 3 Stunden eine Schinkenkeule im Grill, dazu gab es leckere Salate von Dagmar und – zur Kroenung – selbstgebrautes Bier und selbstgebrannten Schnaps (vor allem der Whisky war sehr lecker). Praktischerweise haben die beiden direkt neben dem grossen Essenstisch ihren Swimming Pool, Zu spaeterer Stunde wurde das zur Pool-Party-Area! Vorher wurde kraeftig gesungen, gelacht, ueber Politik geschimpft, Reiseanekdoten erzaehlt und getrunken. Ratzfatz war es Mitternacht, die Zeit verging wie im Flug und am Schluss sass ich mit Kurt mit unseren Drinks im Pool. Not such a bad Christmas day, isn’t it?
Der 2. Weihnachtsfeiertag (Boxing Day) stand vor allem zur Erholung zur Verfuegung. Zitat Peter: “Da haben wir in ganz schoenes Loch in Kurts Kuehlschrank reingesoffen. Gestern war er noch randvoll, da muss jemand eingebrochen sein. Das gibt’s doch gar nicht!
Der Morgen begann mit einem Fruehstueck bzw. Brunch bei Kurt und Dagmar, Peter, Markus und ich hatten die Nacht dort verbracht. Nachmittgas gings zurueck nach Sandgate, den Rest des Tages sah ich Cricket – wie die meisten Aussies am Boxing Day – die eben nicht wahnsinnig sind und einkaufen gehen. Nur so zur Anmerkung: Zum Regnen hatte es nicht aufgehoert, Es schuettete seit knapp 2 Tagen durchgehend!
Ausklang und Abschied von Peter Weselmann, 27 -28.12.2010
Die letzten Tage bei Peter Weselmann waren leider immer noch sehr regnerisch, in den Nachrichten konnte man von Stunde zu Stunde mehr Horrornachrichten ueber das schreckliche Hochwasser in Queensland hoeren und sehen. Unglaublich welche Ausmasse dieser Regen genommen hatte, eine Flaeche von Deutschland und Frankreich war beinahe ueberschwemmt worden. Ich blieb im Haus, gab Markus noch ein paar Mathenachhilfestunden und suchte mein Zeug zusammen. Am Abend bzw. Dienstagmorgen hatte ich dann alles verpackt. Ein Wunder alles passte wieder in die beiden Taschen hinein. Nachdem ich mich von allen verabschiedet hatte, brachten mich Markus und Peter zum Flughafen. Die Art und Weise wie ich in Peters Familie aufgenommen wurde und die Zusage, dass ich immer willkommen bin (sein Sohn Ronald hat ja das Gleiche gesagt, als ich in Perth war), machten den Abschied nicht leicht fuer mich – und ein Grund mehr auf jeden Fall wieder nach Australien zu reisen.
Aber Peter kommt ab Juni auf grosse “Deutschlandtour”, da gibt es ein herzliches Wiedersehen. Ich hab mich wirklich fast drei Wochen sauwohl in Sandgate gefuehlt, mir hat es Spass gemacht in eine normale Familie integriert zu sein, mit seinen alltaeglichen Ablaeufen und auch Problemen und Unstimmigkeiten, die immer wieder auftreten. Danke nochmal an Peter Weselmann fuer seine Gastfreundschaft, das leckere Essen, die skurrilen Geschichten an den Abenden, das Weitergeben von Lebenserfahrungen und den Beweis, dass man mit 67 noch nicht zum alten Eisen gehoert.
Sydney 28.12. – 04.01.2011
So schmerzlich der Abschied von Peter war, wartete doch schon meine heimliche “Liebe” auf mich: SYDNEY!
Ihr koennt euch nicht vorstellen wie mir das Herz aufgeht, wenn ich die Harbour Bridge, das Opera House und den Circular Quay sehe. Schon beim Anflug auf Sydney konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen – endlich wieder da! Zum 4. Mal! Ich hatte ein Quartier in Manly gebucht, schon Monate im Voraus, weil fuer New Years Eve (NYE) alles ausgebucht oder sauteuer ist. Mit der Faehre fuhr ich dorthin, Anblick von Opera House und Harbour inclusive. Eingecheckt und gegessen, die Vorfreude auf Sydney war riesengross. Und – es regnete nicht.
Am naechsten Morgen stand mir meine nun taegliche Fahrt mit der Faehre nach Sydney bevor. Man schippert 30 Minuten zum Circular Quay und bekommt jedesmal die Oper und die Bridge zu sehen. Isn’t it boring? Ich erkundete die Rocks, das alte Stadtviertel, lief ueber die Harbour Bridge, suchte nach dem besten Spot um das Feuerwerk zu sehen und fuhr zurueck zur Opera. Dort traf ich mich mit Marina Knoll, einer Merkendorferin, die ich vom Taubertal-Openair kenne. Wir plauderten ueber unsere Reiseerlebnisse und legten uns etwas in den Botanic Garden. Auf dem Rueckweg nach Manly kaufte ich bei ALDI ein. Ja richtig gelesen, den gibt e shier unten auch. Fuer eine Woche wurde Essen und zusaetzlich noch Sachen fuer den NYE gekauft. Den Abend liess ich im Hofbraeuhaus von Sydney ausklingen, Adrian un dich trafen uns dort auf ein paar Bierchen.
Am 30.12. musste ich wiederum an der Oper vorbeicruisen, die Sonne brannte noch staerker vom Himmel als gestern und meine Stirn war sofort knallrot. Ich lief durch die George Street, bewunderte die hohen Bankengebaeude und war sprachlos, ueber die Massen an Leuten, die zu dieser Jahreszeit nach Sydney kommen. Am Nachmittag traf ich mich mit Marina wiederum im botanical garden und suchte den Platz, wo Adrians (den hatte ich in WA kennen gelernt) Bruder heiraten wollte. Um 5.30 pm stand die Trauung auf dem Programm, traumhaft schoene Location fuer eine Hochzeit!
Nach der Hochzeit erledigte ich meine Einkaeufe fuer den naechsten Tag – NYE!
Schon frueh am Morgen (6 Uhr) stand ich auf und fuhr mit der Faehre nach Sydney. Ich stellte mich mit Adrian und zwei Franzosen, die wir kennen gelernt hatten in der Schlange vor dem Mrs. Macquaries Point an. Um 10 Uhr durften wir rein und sicherten uns gegen 12 Uhr einen Platz unten an der Promenade, um mit einem Haufen Taiwanesen auf das Silvesterfeuerwerk zu warten. Die hatten zum Teil wahrscheinlich schon dort uebernachtet, es wimmelte nur von Schlitzaugen und sie hatten glaube ich fuer ihr halbes Land Plaetze reserviert. Aber die hatten nicht mit den Europaern gerechnet. Handtuch oder Fahne zur Zeiten geschoben und schon war Platz.
Mit den beiden Franzosen, Adrian und ein paar Augsburger Studenten verbrachte ich den Nachmittag in der prallen Sonne. Um 6pm ging endlich die Sonne unter, genug geschwitzt. Deswegen mussten wir auch soviel Bier trinken!
Nach einer Flugshow und dem Kinderfeuerwerk, kam um 12pm das Highlight. Das Silvesterfeuerwerk in Sydney. Wir hatten einen tollen Platz hinten der Promenade und sahen sowohl die Oper als auch die Bridge. Es rauchte, brannte, knallte und rumste fast 15 Minuten, unglaublich schoen. Zigtausend kreischende Menschen um einen und sensationelle Location. Ich liebe dieses verdammte Sydney! Mit der Faehre fuhr ich am Morgen wieder nachhause. Vollkommen uebermuedet und geschlaucht, blieb ich den 1. Januar in Manly. Endlich mal wieder ein tolles Silvester, im Vergleich zu den faden Veranstaltungen immer daheim!
Die restlichen Tage in Sydney verbrachte ich in Darling Harbour, auf dem Rocks Market, in Chinatown und in Manly. Am Montag habe ich noch Cricket Australien gg England am Circular Quay (public Viewing) geschaut. Die Englaender haben die Aussie gehoerig den Arsch versohlt. Was fuer ein Debakel. Am 4.1. flog ich zusammen mit Diana weiter nach Neuseeland.
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