Samstag, 12. März 2011

Auckland, 2nd





Auckland, 8.3.-13.3.2011






Nach der Rueckkehr aus Tonga brach die letzte Woche meines 6-monatigen Trips mit der finalen Destination Auckland an. Wie schoen die letzten Monate hier unten auf der Suedhalbkugel waren, keine Sekunde moechte ich missen! Das ist eigentlich genau der Lebensstil, den ich mag. Wieder genau das Richtige gemacht, vor allem aber wieder unzaehlige nette, kluge, easy-going-people kennen gelernt. Ich bin schon beruhigt, dass es eben auch Gleichgesinnte gibt, die aehnlich denken und handeln wie ich. Manchmal dachte ich schon, laesst wieder alles liegen und stehen daheim, Papa und Mary oder der Bifi regeln das Wenige, das ich besitze schon. Ich bin schon dankbar, dass ich diese Reise wieder machen konnte, ohne die Unterstuetzung von Zuhause waere es sicherlich nicht so einfach gewesen. Hoffentlich nicht zum letzten Mal, ich merke einfach, dass das genau das Leben ist, das ich moechte. Horizont erweitern, Neues erfahren, sich Zurechtfinden in einem anderen Winkel der Welt, aus dem Alltag immer wieder ausbrechen und fremde Lebensstile geniessen und einen Teil mit ins deutsche Leben mitnehmen.

Aber noch kurz zu Auckland: Die letzten Tage war ich eigentlich immer mit Michael und Hannes unterwegs. Zwei coole Typen, Michi ein Paraglider aus der Naehe des Chiemsees, Hannes direkt aus Muenchen. Einmal gesehen hatten ich Michael einen Tag unten auf der Suedinsel in Twizel, wir hatten Nummern ausgetauscht und zufaellig lagen unsere Hostels in der gleichen Strasse. Kurz angesimst als ich von Tonga da war, schon wieder verstanden. Wie selbstverstaendlich haben mich beide zu sich eingeladen, Paragliden und Motorradfahren inclusive. Ins Frankenland wollen die beiden auch mal kommen.

Beide hatten auch fuer laengere Zeit einfach in den Sack gehauen und sind hier runter. Hannes bleibt sogar ein Jahr! Die meiste Zeit verbrachten wir beim Shoppen in Downtown, jeder musste noch Geschenke fuer daheim besorgen. Wir klapperten jeden Souvenirladen und Surfershop ab. Wir haben saemtliche Shirts, Shorts oder Sunnies anprobiert, unzaehlige Cremes und Cosmetica ausprobiert oder nach Jade- oder Walboneschmuck gesucht. Nebenbei ware wir auch am Hafen von Auckland, wo taeglich riesige Kreuzfahrtschiffe oder Frachter anlegen. Ausserdem ist das Wasser immer mit vielen kleinen Segelbooten uebersaet, der Himmel war stets wolkenlos, die Sonne schien von frueh bis spaet. Einen ganzen Tag verbrachten wir auf Waiheke Island, einer kleinen Insel in der Bucht von Auckland. Hannes, Michi und ich nahmen die Faehre und wanderten ueber die Insel zu einem kleinenen Strand, hatten unser Bier dabei und lagen im Gras. Zufaellig hatte ein Surferladen Sommerschlussverkauf, so dass wir nicht vorbeilaufen konnten. Wir bekamen 50% Nachlass auf Boardingshorts und Shirts, amazing. Freitagabend nutzten wir zum eingehenden Pub- und Kneipenstudium. Von der Happy Hour am Nachmittag bis in der Frueh waren wir in unserem Stadtteil Parnell unterwegs. Irgendwann endeten die deutschen Touris mit ein paar Arabern in einem Pub unten am Harbour - wieder gute Freunde kennen gelernt. Aufgrund unseres Pubcrawling verbrachte ich den Samstag nur in der Haengematte meines Hostels. Auckland hat auch einen wunderschoen Park – the Domain – mit Plaetzen zum Cricketspielen oder Fussball spielen oder zum Joggen und Radfahren. Ein gruene Oase inmitten der groessten Stadt Neuseelands. Wir haben die letzten Tage in Auckland genossen, unsere gute Zeit nochmal rekapituliert und keine groesseren Unternehmungen gestartet. Eis essen, Kaffee trinken, Shoppen, Leute beobachten, im Park liegen, huebsche Neuseelanderinnen anquatschen, mit den Kiwis die Strassen entlang flanieren oder im Hostel ausspannen.

Am Sonntag geht mein Flug Richtung Heimat, Hannes bringt mich mit seinem 4WD zum Flughafen – brauch ich schon keinen Airportshuttle zahlen. Dafuer lass ich ihm meine saemtlichen Lebensmittel und Dinge da, die ich nicht mit heim nehmen will bzw. kann. Immer ein gegenseitiges Geben und Nehmen.

Am Ende eines solchen Trips eine Abschluss zu schreiben ist nicht so leicht, aber vielleicht bschreiben es 2 typische Worte, die man hier unten immer wieder hoert: AWESOME – BREATHTAKING

Bis bald daheim in ein paar Tagen!

Dienstag, 8. März 2011

Auckland – Tonga – Auckland, 27.02. – 08.03.11






Schade dass wir nur eine Nacht im Orewa – Hostel bleiben konnten. Das Grundstueck mit Hanglage und Veranda war das Richtige zum Chillen. Gleich am Morgen checkten wir aus und fuhren ueber den Highway No.1 nach Auckland. Sonntagmorgen war der Verkehr recht wenig, so dass wir problemlos unser Hostel im Stadtteil Parnell erreichten. Im City Garden Lodge bezogen Diana und ich das Zimmer und warteten auf Tamara, die im Flieger aus Christchurch sass. Sie hatte eine 2 Tagesodysee hinter sich, weil nach dem Erdbeben das Leben in Christchurch nichts mehr so funktionierte wie es eigentlich sein sollte. Waehrend ich das Auto zurueckbrachte, warf Diana die Waschmaschine an. Unsere Klamotten bedurften mal wieder einer Generalreinigung, vieles davon wird Neuseeland wahrscheinlich auch nicht mehr verlassen, da es sehr verschlissen ist nach 6 Monaten backpacken. Tamara traf absolut uebermuedet gegen 3 p.m. ein. Abends gingen wir noch schnell bei einem Thai essen, bevor wir todmuede frueh ins Bett fielen. Morgens wurden wir drei um 4.30 a.m. vom Airport Shuttle abgeholt, um 7.30 flogen wir ja schon ab ins Suedsee – Paradies, Tonga. An Bord der Maschine sassen sehr viele Tonganer, unglaublich welchen Koerperumfang manche hatten. Maenner wie Frauen – nicht umsonst zaehlen sie zu den Top 3 der dicksten Voelker auf der Welt. Am Flughafen erwartete uns bereits ein Fahrer von Tonis Guesthouse. Die Fahrt dorthin zeigte uns sehr schnell die Kontraste zu unseren bisherigen Laendern Australien und Neuseeland. Zunaechst laeuft der Alltag extrem gemuetlich und langsam ab. Die Autos – welche selten dem europaeischen Sicherheitsstandards genuegen wuerden – fahren nicht schneller als 65 km/h. Am Strassenrand stehen einfache Huetten oder Garagen, die Hausschweine wuehlen nebenan im Schlamm, Kinder verkaufen Kokosnuesse fuer umgerechnet 40 Cent und Schlagloecher in den Strassen, um die Slalom gefahren werden muss. Falls es mal stark regnet, steht alles in Kuerze unter Wasser. Unser Gastgeber war ein knapp 70jaehriger Englaender, der seit ueber 20 Jahren auf der Insel lebt und eines der wenigen Hostel betreibt. Grundsaetzlich findet man auf der Inselgruppe, wo wir waren, sehr wenig Tourismus, auf den anderen beiden Inselgruppen hat dagegen der Westen mit Resorts und feinen Restaurants die Preise nach oben getrieben. Auf Tongatapu mit der Hauptstadt Nungo’alofa ist es noch am guenstigsten. An einem Tag erkundeten wir die Hauptstadt, schlenderten durch die Geschaefte und den lokalen Markt, ein andermal zeigte uns Toni auf einer Inselrundfahrt die Hauptattraktionen, zweimal verbrachten wir einen ganzen Tag auf der nahen Insel Pangaimotu, lagen in der Haengematte oder schnorchelten. Die eine Woche auf Tonga erfuellte wirklich saemtliche Klischees einer Suedseeinsel. Schade, dass ich nicht laenger bleiben konnte oder auf eine der anderen Inselgruppen fliegen oder mit der Faehre fahren konnten. Wie eigentlich immer blieb ich nicht lange allein. Nachdem meine Kollegin aus Muenchen eher nach Auckland zurueckflog, lernten ich einige oesterreichische Traveller kennen, darunter meine "Lieblingsösterreicherin" Eva, eine gaaaaaaaaaaaaaaanz Nette, was die Stimmung deutlich verbesserte. Mit denen verbrachte ich den Rest der Woche. Am Schluss fand ich es fast etwas traurig, dass ich wieder gehen musste. Selten hab ich mich gleich mit jemanden so gut verstanden, war eine richtig geile Woche! Am letzten Tag erledigte ich noch die obligatorische Postkartenpflicht – wer hat schon mal eine Karte aus Tonga daheim an der Pinnwand haengen? – und wir verliessen nachts im Gewitter wieder unsere Suedsee. Kein Wunder, das Captain Cook fast 3 Monate seine Besatzung auf der von ihm „friendly islands‘ benannten Inselgruppe ausruhen liess. Nachts um drei war ich im Hostel. Wie gesagt lange allein bleibt man selten, am naechsten Morgen traf ich mich mit Michi vom Chiemsee und Alois aus Muenchen und wir verbrachten den Tag bei Sonnenschein in Downtown.

Samstag, 26. Februar 2011

Coromandel – Orewa 21.2.-26.2.2011, 3rd





Coromandel – Orewa 21.2.-26.2.2011, 2nd





Coromandel – Orewa 21.2.-26.2.2011






Nachdem mein Surferlebnis mit einer heftigen Verletzung endete, packten Diana und ich am Montag unsere Sachen und verabschiedeten uns von Donna. Die Nacht ueber hatte ich kaum ein Auge zu gemacht, weil ich nicht wusste, wie mich mit dem Fuss hinlegen sollte. Irgendwann am Morgen konnte ich fuer ein paar Stunden die Augen zu machen. Als ich aufwachte, dachte ich alles waere vorbei, ich hatte keine Schmerzen und konnte laufen. Aber denkste – nur solange die guten Ibuprofen 600 ihre Dienst taten waren die Schmerzen weg. Drei von den Dingern hab ich am Tag schon geschluckt. Donna wuenschte uns fuer den Rest unseres Tripps noch alles Gute und wir fuhren nochmal nach Whitianga um einmal die Rechnung abzuholen und die Arznei in der Apotheke zu besorgen. Den Rest des Tages fuhr Diana das Auto und ich legte den Haxen hoch. Meinen Knoechel konnte ich nicht sehen, so dick war der. Von Whitianga fuhren wir durch die Region Coromandel – wiederum einmal traumhafte Sandstraende, angenehm warme Temperaturen und wenig los – bis nach Thames. Dort verbrachten wir den Nachmittag in der Library bei freiem Internet. Abends schauten Diana und ich bei Danny Reiner vorbei, einem Bekannten von Diana. Bei ihm konnten wir uebernacht bleiben und wir assen gemeinsam am Strand, der direkt vor seiner Haustuer entlang laeuft. Danny lebt seit 4 Jahren in NZ, ist aber noch nicht ausgewandert und arbeitet hier als Krankenpfleger. Von Thames setzten wir unsere Reise uebers Hinterland und an der Kueste entlang bis nach Auckland fort. Den ganzen Nachmittag verfolgten wir dabei die Nachrichten ueber das schreckliche Erdbeben in Christchurch, Gott sei Dank war unsere Freundin Tamara nicht dort, sondern etwas suedlicher. Nachdem wir uns durch den Stadtverkehr von Auckland durchgekaempft hatten, ging es weiter Richtung Bay of Island. Wir uebernachteten in Helensville, noerdlich von Auckland. Wegen meinem Fuss war ich wiederholt zur Inaktivitaet verdammt, Diana musste Auto fahren, laufen konnte ich auch nur schwer und an baden war verboten wegen dem Verband und den Stichen. Von Helensville begaben wir uns nach Whangarei und schliesslich nach Kawakawa. Dort sahen wir uns das bekannteste Toilettenhaeuschen von NZ an. Friedensreich Hundertwasser hatte dort eines seiner letzten Projekte vollendet, bevor er starb. Ein typisches Hundertwassergebaeude – Saeulen, farbenfroh, bunt, schief und bepflanzt. Als naechstes stoppten wir in Waitangi und besuchten das dortige Visitor Centre. Waitangi ist der Ort, an dem 1840 die Englaender und einige Maoristaemme, den Vertrag von Waitangi schlossen. An diesem Ort fiel sozusagen das Land der Maoris an die Englaender. Im Grunde genommen haben die Englaender die einheimischen Staemme gewaltig uebers Ohr gehauen und sich dadurch fremdes Land angeeignet. Wir sahen uns auf dem Gelaende das Treaty-house an, ein Versammlungshaus der Maori und die langen Kanus der Maoris an. Das ganze Gelaende war frueher der Sitz des englischen Governors, deswegen wurde sich hier zur Vertragsunterzeichnung getroffen. Am naechsten Tag durften wir nochmals in den Park, bevor nach Kaitaia weiterfuhren. Wir checkten fuer 2 Naechte im Hostel ein und blieben den Nachmittag ueber an einem menschenleeren Strand der Bay of Island – einfach sagenhafter Sandstrand mit tuerkisfarbenen Wasser. Eine Bucht schoener als die andere. Fuer den naechsten Tag hatten wir eine Tour zum noerdlichsten Punkt der Nordinsel – nicht ganz, aber fast -, zum Cape Reinga gebucht. Zunaechst hielten wir an einem Laden, der um einen riesigen Kauribaum herumgebaut wurde! Im Inneren des Baumes befindet sich eine Wendeltreppe! Danach raste unser Fahrer Allen am 90 Mile Beach entlang, bevor wir zum Tobogganen gingen. Am Strand darf man nur bei Ebbe fahren, etliche Autos wurden von der Flut schon erfasst. Fast wie auf Fraser Island.

Der Fuss war soweit wieder ok, das Schlittenfahren auf Sand durfte ich mir nicht entgehen lassen, meine Kollegin hatte nur ein Kopfschuetteln fuer mich uebrig. Ich sollte mich ja schonen und ja kein Wasser oder keinen Dreck an den Fuss bringen. Aber ich hielt den Fuss vom Sand weg so gut es ging, ausserdem hatte ich ihn sauber geplastert. Mittagessen gab es an einem Surfstrand unterhalb des Capes, aber leider durfte ich ja nicht mehr. Dann erreichten wir das eigentlich Hauptziel der Tour, das Cape Reinga. Hier treffen der Pazifik und die Abel Tasman zusammen, was ziemlich komsich aussieht, wenn von links und von rechts Wellen aufeinander zurasen. Fuer die Maori ist es ein heiliger Ort, weil von hier die Seelen ihrer Toten ins Jenseits gehen. Auf dem Rueckweg nach Kaitaia fuhren wir durchs Hinterland des Capes, stoppten noch an einem Strand, mit feinstem Sand , der einem durch die Finger rann. Wir verliessen Kaitaia und cruisten entlang der Westkueste Richtung Auckland. Enge verwinkelte Strassen schlaengeln sich die Kueste hinunter, links und rechts nur gruenes Gelaende. Palmen, Bananenstauden, Straeucher und die gewaltigen Kauribaeume. Die Gegend wirkt eher tropisch und erinnert doch mehr an Bali oder den Norden von Australien. Aufgrund des Klimas gibt es hier nur die riesigen Kauribaeume. Am Nachmittag unternahmen wir zwei Wanderungen durch einen Kauriforest. Zum Schluss des Tages mussten Diana und ich noch einige Kilometer machen bis wir knapp vor Auckland (45km), in Orewa ankamen.

Sydney

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